Lokale Wertehilfe

Lokale Wertehilfe Die zentrale Wertehilfe des R/3-Systems können Sie durch den GuiXT Input Assistant um eine lokale Variante ergänzen, die in der praktischen Arbeit mit R/3 folgende Vorteile bietet:
  • Sie wird sehr schnell, ohne Inanspruchnahme des zentralen R/3-Systems, angezeigt.
    Das gestattet einerseits dem Benutzer, die Wertehilfe als schnelle Eingabemöglichkeit zu benutzen, was bei der zentralen Wertehilfe durch die längere und kaum vorhersehbare Antwortzeit (z.B. 1 oder 3 Sekunden für die Anzeige und für jedes Blättern) schlecht möglich ist.
  • Das R/3 System wird durch die lokale Wertehilfe entlastet
  • Die lokale Wertehilfe kann ohne Änderung der R/3 Datenbank angepaßt und auf einzelne Benutzergruppen zugeschnitten werden
    Zum Beispiel können Sie Werte entfernen, die nicht oder nicht mehr benutzt werden, oder Texte anpassen.

Die hierzu benötigten Dateien können Sie aus dem R/3-System generieren (siehe weiter unten) und entweder auf einzelnen PCs oder auf einem Server im lokalen Netz ablegen. Der Speicherplatz (pro Sprache) beträgt insgesamt etwa 5-10 Megabyte.

Das Verzeichnis für die Dateien der lokalen Wertehilfe können Sie in guixt.ini oder GuiXT Profile durch den Parameter Domains festlegen, z.B.

Domains \\P80590\GuiXT\Domains

Default hierfür, falls Sie keine Domains Angabe in guixt.ini haben, ist das Unterverzeichnis Domains in dem Pfad, aus dem GuiXT gestartet wurde, also z.B. C:\GuiXT\Domains.

Funktion Die lokale Wertehilfe benötigt folgende Dateien:
  • Pro Domäne xxxxx, für die eine lokale Wertehilfe verfügbar sein soll, eine Wertehilfedatei mit dem Namen
    dom.D.xxxxx.txt
    Also zum Beispiel
    dom.D.BUKRS.txt Buchungskreise
    dom.D.WAERS.txt Währungen
    dom.D.GSBER.txt Geschäftsbereiche
    Für englischsprachige Wertehilfen entsprechend dom.E.BUKRS.txt, dom.E.WAERS.txt.
  • Zwei Domänendateien für die Zuordnung der R/3 Felder zu Domänen:
    domText.D.txt
    domTextScreen.D.txt

Sämtliche Dateien können maschinell aus dem R/3 System erzeugt werden (ABAP Programme ZGUIXT12 und ZGUIXT16). Optional können die Dateien auch manuell gepflegt werden, um die zentrale Wertehilfe an Ihre Bedürfnisse anzupassen (zum Beispiel nur eine Teilmenge der Werte).

Sie können auch für Domänen, zu denen sehr viele Werte existieren und zu denen R/3 bei F4 statt einer festen Wertemenge eine Matchcode-Suchhilfe anbietet (bei der Materialnummer z.B.), die gebräuchlichsten Werte in Form einer Wertehilfedatei manuell oder maschinell zusammenstellen.

Generieren der Wertehilfedateien Sie starten das ABAP Programm ZGUIXT16 im R/3 System:

Sap Guixt genvlist4 Lokale Wertehilfe

Wählen Sie eine einzelne Domäne oder eine Menge von Domänen aus. Über den Parameter Maximum number of values selektieren Sie nur diejenigen Wertehilfen, die aus einer kleineren als der angegebenen Anzahl von Werten bestehen.

Die Laufzeit für eine einzelne Domäne ist sehr gering (Größenordnung 1 Sekunde). Die erzeugte Datei ist im allgemeinen ca 1-10k groß.

Eine Gesamtgenerierung aller Wertehilfedateien benötigt etwas mehr Zeit (Größenordnung 30 Minuten). Der gesamte Platzbedarf für alle Dateien (bei Parameter 400) liegt in einem IDES-System unter 10 Megabyte.

Das Programm ZGUIXT16 generiert die Wertemengen nur für diejenigen Domänen, für die im Data Dictionary (SE11) eine Wertemengentabelle spezifisiert ist.

Das Programm ZGUIXT16 können Sie sich von unserer Download-Seite herunterladen.

Generieren der Domänendateien Sie starten das ABAP Programm ZGUIXT12 im R/3 System:

Sap Guixt genvlist5 Lokale Wertehilfe

Eine Selektion nach Programm, Dynpronummer oder Domäne ist nur zu Testzwecken vorgesehen. Zur produktiven Nutzung sollte ein Gesamtlauf ohne Einschränkungen erfolgen.

Die beiden erzeugten Dateien sind in einem IDES-System zusammen etwa 0.5 Megabyte groß. Die Laufzeit über alle Bilder des R/3-Systems liegt in der Größenordnung von 30 Minuten.

Das Programm ZGUIXT12 können Sie sich von unserer Download-Seite herunterladen.

Struktur der Wertehilfedateien Die Wertehilfedateien sind analog zur F4-Wertehilfe von R/3 aufgebaut. Pro Wert enthält die Datei eine Zeile. Diese beginnt mit dem jeweiligen Wert, anschließend folgen die übrigen Spalten (meist der zugehörige Text). Die Spalten sind durch zwei Schrägstriche // voneinander getrennt. Beispiele (Domänen WAERS und BUKRS):

ADP //Andorianische Peseta
AED //Vereinigte Arabische Emirate Dirham
AFA //Afghani
ALL //Albanische Lek
AMD //Armenische Dram
ANG //Antilianische Gulden
AOK //Angolesische Kwanza
ARA //Argentinische Austral
ATS //Österreichische Schilling
AUD //Australien Dollar
AWG //Arubanische Gulden
AZM //Aserbaidschanische Manat

0001 //Buchungskreis 0001 //Walldorf //DEM
1000 //IDES AG //Frankfurt //DEM
2000 //IDES UK //London //GBP
2100 //IDES Portugal //Lisbon //PTE
2200 //IDES France //Paris //FRF
2300 //IDES España //Barcelona //ESP
3000 //IDES US INC //New York //USD
4000 //IDES Canada //Toronto //CAD
4100 //SAP Australia //Melbourne //AUD
4200 //IDES Australia //Melbourne //AUD
5000 //IDES Japan //Tokyo //JPY
6000 //IDES Mexico //Mexico DF //MXN

Struktur der Domänendateien Die Datei domText.D.txt enthält pro Feldbezeichnung die am häufigsten verwendete Domäne.

Format einer Zeile:

Text: Domäne

Beispiele:

Finanzamt:FZAMA
Finanzamtsnummer:FZAMN
Material:MATNR
Materialart:MTART

In der Datei domTextScreen.D.txt sind alle Ausnahmen zu finden, d.h. alle Felder mit einer anderen Domäne, als sich aus ihrer Bezeichnung gemäß Datei domText.D.txt ergeben würde. Dem Feldtext sind dabei Programmname und Dynpronummer vorangestellt, z.B.:

MP001200.2000.Finanzamt:FZAMN

Wann ist eine Neugenerierung der Dateien nötig? Einzelne Wertehilfedateien müssen gegebenenfalls nach Customizing-Änderungen neu generiert werden, z.B. nachdem eine neue Materialklasse oder ein neuer Geschäftsbereich aufgenommen wurde.

Eine Neugenerierung der Domänendateien ist nach Modifikationen an Dynpros oder nach Releasewechsel nötig, da sich eine der Feldbezeichnungen wie Material, Geschäftsbereich, Buchungsschlüssel, … geändert haben könnte oder neue Domänen dazugekommen sind.

Pufferung der lokalen Dateien Die Domänendatei domText.D.txt und domTextScreen.D.txt werden von GuiXT nach dem ersten Einlesen im Speicher gehalten. Die Wertehilfedateien dagegen werden jeweils bei Bedarf hinzugelesen.

Änderungen von domText.D.txt oder domTextScreen.D.txt werden daher erst wirksam, nachdem Sie sich von R/3 abgemeldet und dann GuiXT beendet und neu gestartet haben.

Alle übrigen Dateien (Wertehilfedateien) werden jeweils neu gelesen. Falls die Dateien auf einem zentralen Fileserver im Netz abgelegt sind, können Sie im GuiXT die Cache-Funktion einschalten und die Dateien dadurch lokal replizieren (sie Dokumentation zum GuiXT Profile).

Anlegen spezieller eigener Werthilfedateien Mit wenig Aufwand können Sie für einzelne Felder eine eigene spezielle Wertehilfe erfassen; auch dort, wo im R/3 System keine Standard-F4-Hilfe vorgesehen ist.

So gehen Sie vor:

  • Sie denken sich einen eigenen Domänennamen für das betreffende Feld aus und tragen diese in die Datei domTextScreen.D.txt ein, z.B.
    SAPMF05A.0100.Bschl:GUIXT_BSCHL
  • Unter diesem Domänennamen erfassen Sie eine Datei
    dom.D.GUIXT_BSCHL.txt
    in dem oben beschriebenen Format

Hierbei stehen einige Sonderoptionen zur Verfügung:

  • Historysize=
    Durch eine Zeile mit der Angabe Historysize=n, wobei n eine Zahl 0,1,2… ist, beschränken Sie die Anzeige der Eingabehistorie. Insbesondere unterdrückt Historysize=0 die Anzeige der Eingabehistorie vollständig. Das ist dann sinnvoll, wenn Sie eine sehr kleine Wertemenge (z.B. 5 Werte) zur Eingabe anbieten.
  • //Input=
    Sie können auch die automatische Eingabe für mehrere Felder gleichzeitig auslösen, indem Sie folgendes Format verwenden (Beispiel):
    Beschreibender Text 1 //Input=Bschl:40;Konto:113100
    Beschreibender Text 2 //Input=Bschl:31;Konto:40080002
    In diesem Fall werden die beschreibenden Texte in der Listbox angezeigt. Bei Auswahl einer Zeile werden die angegebenen Felder mit den betreffenden Werten gefüllt.
    Alle bei der Definition eines
    Input Set gültigen Optionen sind möglich, insbesondere auch Positionierung des Cursors und Eingabe in einzelne Zellen einer Tabelle. Sie können beispielsweise für die erste Spalte einer Tabelle eine eigene Wertehilfe definieren und bei Auswahl durch den Benutzer einige weitere Spalten der laufenden Zeile füllen (als Zeilennummer dabei * angeben).
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